„Arche ZOO“
Artenschutz in Zoologischen Gärten
Zoo`s, Tiergärten, Wildparks und ähnliche Einrichtungen zeigen nicht nur die Vielfalt der Tierwelt, sondern bemühen sich auch darum, seltene Tierarten vor dem Artentod zu bewahren. Dies wird einerseits durch nationale und internationale Artenschutzprogramme realisiert (ex-situ) oder durch den Schutz in den Heimatbiotopen in Form von finanzieller Hilfe, fachlicher oder logistischer Unterstützung (in-situ). Hier ist z.B. das 1. Artenhilfsprogramm von MV (2002) zu erwähnen, der Schutz der einzigen in Deutschland heimischen Schildkrötenart, der Europäischen Sumpfschildkröte. Bei solchen Vorhaben arbeiten die Zoos mit nationalen und internationalen Ämtern und Organisationen eng zusammen. Aber auch Maßnahmen wie sie der Tierpark in Wolgast, durch die Anlage von Amphibienlaichgewässern, Totholzhecken der Pflege und Überwachung von Habitatbäumen u.v.a.m. ergreift, gehören zu den Natur- und Artenschutzbemühungen der weltweiten Zoogemeinschaft.
Neben den Zoologischen Einrichtungen haben sich schon immer naturliebende Privatpersonen, Vereine und weitere Organisationen für den Schutz von Tier,- und Pflanzenarten eingesetzt. Seit wenigen Jahren werden solcherlei Aktivitäten mehr und mehr vernetzt. So gibt es z.B. den Bürgerartenschutz (citizen conservation) in dem Zoologische Einrichtungen, Privatpersonen und Institute für den Schutz von Arten eng zusammenarbeiten. In Europa gehört das „Europäische Erhaltungszuchtprogramm“ (EEP) zu den größten und effektivsten ex-situ Schutzprogramm.
Schnell sind Tier.- und Pflanzenarten durch profitorientiertes, gleichgültiges oder einfach unbedachtes Handeln durch den Menschen gefährdet oder gar verschwunden, aktuell kommen weitere Risiken, wie die Klimaveränderung, hinzu. An schlechten Tagen für unsere Erde sterben sicher mehr Tier.- und Pflanzenarten für immer aus, als alle Artenschutzbemühungen bis heute haben retten können. Aber sollten wir deshalb aufgeben? Sollten wir, wie es einige Verantwortliche aus Politik und Wirtschaft mitunter fordern, „lasst doch die Art in Würde aussterben!“ Folge leisten? Wir – die Mitarbeiter des Tierpark Wolgast, wir sehen das nicht so, wir wären traurig, gebe es z.B. den Kalifornischen Condor, das indische Panzernashorn oder den charismatischen Feuersalamander nicht mehr!
Bis heute hat die Zoowelt über 50 Tierarten vor dem sicheren Artentod bewahrt! Und wir machen weiter!
Wenn sie nun, sehr verehrte Gäste durch die kleinen Fenster in diesem Haus schauen, werden sie beispielhaft einige der geretteten Arten sehen. In der Hoffnung, ihnen ginge es so wie uns – sie wären traurig, wenn es diese Arten nicht mehr gäbe! Dann freuen sie sich mit uns, dass wir zumindest diese Arten, auch dank ihres Besuches in unserem Park, vor dem Verschwinden bewahren konnten.