3.5.2023 / Ein ganzes Reh als Festschmaus

Ein sehr seltenes Spektakel im Wolfsgehege des Tierpark Wolgast erlebten Besucher und Mitglieder der Presse am 3. Mai 2023. Auf der Holzplattform in der Mitte der rund 5000 m2 großen Anlage trafen ausnahmsweise die beiden sonst sehr scheuen Bewohner des Geheges aufeinander, um das dort an einem Stamm aufgehängte tote Reh zu fressen. Den Leckerbissen gab es anlässlich des Geburtstags von Wölfin Sonja, die an diesem Tag 16 Jahre alt wurde. Normalerweise das Hoheitsgebiet von Artgenosse „Solo“, der sein Futter ungern teilt, trottete die Seniorin ebenfalls auf die Plattform und riss ein paar Stücke aus der Ricke. Diese Hirschart zählt auch bei Wölfen in freier Wildbahn zu den bevorzugten Beutetieren.

Hohes Alter spricht für die guten Haltungsbedingungen

Dass Sonja überhaupt so alt werden konnte, spricht auch für die sehr guten Haltungsbedingungen in dem rund 5000 m2 großen und naturnah gestalteten Gehege. In freier Wildbahn werden Wölfe selten älter als elf oder zwölf Jahre, da sie sich teils bei Revierkämpfen schwer verletzen oder in hohem Alter nicht mehr selbst auf Nahrungssuche gehen können. Doch auch 16 Jahre ist für die in menschlicher Obhut lebenden Raubtiere nicht unbedingt gewöhnlich. Zum Geburtstag gab es deshalb die öffentliche Schaufütterung, in deren Rahmen die zuständigen Tierpfleger Dominik Breuhahn und Anette Tappert bereitwillig für Fragen und Auskünfte der Zuschauer zur Verfügung standen.

Glücksfall für die Besucher

Wölfin Sonja kam als eines von vier Jungtieren im November 2007 aus dem heutigen Wildpark Güstrow in den Tierpark Wolgast und hatte sich in ihrem neuen Zuhause schnell gut eingelebt. Normalerweise brauchen Besucher Zeit und Geduld, das scheue Exemplar der Unterart Europäischer Wolf in voller Pracht zu sehen. Denn wie alle Wölfe kann es sich gut im Unterholz verstecken und meidet Menschen generell. Umso mehr ein Glücksfall an diesem Tag für die Besucher, die die Wölfe an diesem Tag in Aktion sehen konnten.

IN DEN MEDIEN

Usedom TV

Peene-Blitz Anklam
(Ausgabe: 7.5.2023)

Ostsee-Zeitung